Karneval in Rio

Millionen Menschen auf der ganzen Welt lassen sich von der Feierlaune anstecken, wenn Brasilien den berühmtesten Karneval der Welt zelebriert.

Dieses orgiastische Fest der Superlative gehört zu Rio de Janeiro wie der Zuckerhut und die Copacabana. Nirgendwo sonst sind die Kostüme so opulent, die Festwagen so prächtig geschmückt, die Umzüge auf den Straßen schier endlos, die Musik am heißesten, die Ausgelassenheit und Begeisterung der Zuschauer so enthusiastisch.

Karneval: Rodrigo_Soldoncc

Karneval
Foto: Rodrigo_Soldoncc

Jedes Jahr kommen mehr Touristen in die Hauptstadt des Karnevals, um mitzufeiern beim kollektiven Rausch der Sinne, bei dem alle Normen der Gesellschaft, Ordnungen der Klassen und Schranken bei den Rassen für die kurze Zeit des Karnevals aufgehoben werden. Die Geschichte des brasilianischen Karnevals reicht weit in die Historie zurück. Anfang des 18. Jahrhunderts gelangte er von Portugal, unter dem Namen „entrudo“, nach Brasilien. Die Menschen feierten dabei ausgelassen die letzten Tage, bevor die Fastenzeit anfing. Sie bespritzten sich anfangs mit Kalk, Puder oder Wasser, später mit Papierschlangen und Konfetti.

Die erste Sambaschule stammt aus dem Jahr 1928

Ab dem frühen 19. Jahrhundert fand Rios Karneval in Ballsälen statt. Bald darauf gründeten die Einwohner von Rio de Janeiro Karnevalsvereine und Schulen, in denen Samba getanzt wurde. Diese Kultur ist bis zum heutigen Tag erhalten geblieben. Einzigartig beim Karneval Rios sind die fantastischen Auftritte der Sambaschulen im Sambódromo. Das gibt es sonst nirgends auf der ganzen Welt. Im Jahr 1928 wurde die erste Sambaschule, Mangueira, gegründet. Sieben Jahre später fanden die ersten Umzüge statt.

Sambatänzerin

Sambatänzerin während des Karnevals
Foto: sfmission.com
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Rios Fasching zählt heute zu den berühmtesten Festen der Welt. Der spektakuläre Höhepunkt sind die farbenprächtigen Auftritte der Schulen, die sich mit ihrer ganzen Leidenschaft dem Samba widmen. Seit 1984 finden sie in der Karnevalsarena Sambódromo statt. Der weltweit bekannte brasilianische Architekt Oscar Niemeyer hat die Pläne dafür entworfen. Am Faschingssonntag und am Faschingsmontag haben die besten zwölf Sambaschulen im Sambódromo ihren Auftritt. Gegen ein bestimmtes Entgelt kann jeder Tourist bei den Sambaschulen mitmarschieren, wenn er vorher ein Kostüm erwirbt und an einen Probeabend teilnimmt.

Ohne die etwa 50 Sambaschulen, die sich in den verschiedenen Stadtvierteln bildeten, wäre Rios Faschingsfest in seiner heutigen Form undenkbar. Sie sind unabhängige Vereine, die sich eine eigene Satzung geben und sogar über einen Dachverband verfügen. Im Jahr 2006 wurde die sogenannte Sambastadt eröffnet, in der die Sambaschulen ihre prächtigen Festwagen bauen können. Mitglied in einer Sambaschule zu sein, ist inzwischen ein Fulltimejob. Das ganze Jahr über bereiten sich die Tänzerinnen und Musiker der zwölf besten Sambaschulen der ersten Liga auf ihren großen Auftritt im Sambódromo vor.

Paradewagen: sfmission.comcc

Aufwändig verzierter Paradewagen
Foto: sfmission.comcc

Die Parade der weltberühmten Sambaschulen gilt inzwischen als das größte Spektakel weltweit. Die meisten Tribünenplätze sind von Touristen besetzt, da sich viele der Einheimischen die hohen Eintrittspreise nicht leisten können. Die Paradestraße, auf der die Sambaschulen ihre Kostüme und Tänze präsentieren, ist 1,7 Kilometer lang. Mit ihren farbenprächtigen Aufmärschen verdienen die Sambaschulen über Fernsehrechte und die Einnahmen von Plattenfirmen prächtig an dem Kostümspektakel.

Beim Straßenkarneval verfallen etwa 2,5 Millionen Narren in einen kollektiven Rausch

Einmalig ist auch Rios Straßenkarneval. Jedes Jahr feiern rund 2,5 Millionen Menschen bei fast 500 Umzügen einen kollektiven Rausch der Sinne. Wer an einem der Karnevalumzüge teilnehmen möchte, muss keine Gebühr bezahlen. Der größte und geschichtsträchtigste Verein ist Cordão da Bola Preta. Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 1919 zurück. Bis zu 1,5 Millionen Menschen nehmen am Umzug des Vereins am Faschingssamstag teil. In Ipanema finden am selben Tag die Umzüge der Karnevalsvereine Simpatia É Quase Amor und Banda Ipanema statt. Die Jugend Rios feiert vorwiegend in Santa Teresa und in Lapa ihren alternativen Fasching. Die Kostüme zeichnen sich durch eine hohe Kunst der Improvisation aus.

Karneval:sfmission.com cc

Für den Karneval ist kein Aufwand zu groß
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Zur Kultur der Karnevalszeit gehören auch mehrtägige Bühnenshows im Freien. In Lapa zum Beispiel, auf dem Platz unterhalb des Aquädukts oder vor dem Teatro Municipal, auf dem Cinelândia Platz die Baile da Cinelândia. Bei beiden Veranstaltungen ist der Eintritt kostenlos. Wer dagegen die Tradition des Saalkarnevals pflegen möchte, kann dies beim Galaabend im Copacabana Palace Hotel am Faschingssamstag tun. Das populärste Ballhaus Rios ist allerdings die Scala. Karnevalkenner sind immer wieder von den Abenden im Rio Scenarium begeistert, einem herrlichen Gebäude, in dem hervorragende Sambamusik live vorgetragen wird.

Auch außerhalb der Karnevalsaison können Touristen in die Atmosphäre dieses unvergleichlichen Festes eintauchen. Schon ab November feiern und proben die Sambaschulen in ihren Quadras (Hallen). Anfang Dezember finden dann die ersten Trainingsumzüge im Sambódromo statt. Immer am Wochenende von 18:00 bis 24:00 Uhr. Bei freiem Eintritt bleibt keiner der 62.000 Zuschauerplätze unbesetzt.

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