Petrobas Skandal hält Brasilien weiter in Atem

Thema: Allgemein • Politik – Autor: Alexander Bodenseh – 6. März 2015

Der Korruptionsskandal um den staatlichen Ölkonzern Petrobas erschüttert weiterhin die politische Landschaft Brasiliens. Generalstaatsanwalt Rodrigo Janot beantragte nun Ermittlungen gegen 54 Personen, darunter wohl auch viele hochrangige Politiker. Sofern Bundesrichter Teori Zavascki dem Antrag in den kommenden Tagen zustimmt wird es zumindest in diesem Punkt mehr Klarheit geben.

Auch Präsidentin Rousseff betroffen

Beim mutmaßlich größten Korruptionsskandal in der Geschichte Brasiliens geht es um rund 800 Millionen Dollar an Bestechungsgeldern, die von Ingenieurbüros und Baufirmen an die staatliche Ölgesellschaft Petrobas geflossen sein sollen. Ein Teil der Summe soll zudem in Form von Wahlkampfspenden an die regierende Arbeiterpartei von Präsidentin Dilma Rousseff gegangen sein. Obwohl diese jedwede Verbindung zu dem Skandal unerschütterlich abstreitet, scheint Rousseff vor turbulenten Tagen und Wochen zu stehen. So werden die Stimmen, die ein Amtsenthebungsverfahren gegen jene Frau fordern, die sich seit 2011 um die Geschicke des Landes kümmert und von 2003 bis 2010 den Vorsitz im Aufsichtrsat des Ölkonzerns innehatte, in der jüngeren Vergangenheit immer lauter. Bei einer Umfrage im Februar waren drei Viertel der Brasilianer davon überzeugt, dass Rousseff von den Schmiergeldern gewusst haben musste.

Ermittlungen noch in der Schwebe

Da in Brasilien nicht direkt gegen Kongressabgeordnete und ranghohe Amtsträger ermittelt werden kann, wurden noch keine konkreten Ermittlungen eingeleitet. Entsprechende Maßnahmen müssten zunächst vom obersten Gerichtshof des Landes gebilligt werden.
Doch ganz gleich, wie sich der Skandal in der näheren Zukunft noch entwickeln wird, eins scheint jetzt schon festzustehen: Für das Land und seine Wirtschaft bedeutet die Affäre einen Imageschaden, von dem man sich nicht so schnell erholen wird. Am schwersten trifft der Skandal natürlich das Unternehmen selbst, so traten seit Februar neben der ehemaligen Chefin des Unternehmens, Maria das Graças Foster, fünf weitere Spitzenmanager von ihren Ämtern zurück.

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