Soziale Ungerechtigkeit in Brasilien bleibt ein Problem

Thema: Allgemein – Autor: Sascha Jöckel – 18. September 2014

In Brasilien werden die ärmsten Schichten der Bevölkerung immer noch deutlich stärker von Abgaben belastet als die wohlhabenderen Gesellschaftsschichten, so eine neue Studie des Instituts für sozioökonomische Studien (Inesc) mit dem Titel „Die Folgen des brasilianischen Steuersystems auf die Ungleichheit der Einkommen“. Vor allem Schwarze und Frauen zahlen meist deutlich höhere Steuern als männliche und weiße Brasilianer. In Brasilien stellen die portugiesisch-stämmigen Weißen nachwievor die Bevölkerungsmehrheit von knapp 60% und gelten als klar wohlhabender als Schwarze, Mulatten und Indios. Das geltende Recht im brasilianischen Steuerwesen verschärft nach Ansicht von Experten die vorherrschenden Klassenunterschiede und diskriminiere zudem farbige und weibliche Staatsbürger des Riesenreiches.

Steuersystem gilt als altmodisch

Laut einem Politikwissenschaftler der Universität von Brasília (UnB) ist das Steuersystem zudem äußerst rückschrittlich. Das Schwarze und Frauen überproportional höhere Steuern als der Rest der Bevölkerung zahle, wirke sich besonders negativ auf den Staatshaushalt aus. Denn die „Schonung“ der reichen Oberschicht entziehe dem Staat wichtige Einnahmen, etwa für Investitionen im Bereich der Infrastruktur. Steuern würden außerdem vor allem auf Produktion und Konsum erhoben, was am stärksten die einfache, arbeitende Bevölkerung belaste. Politikwissenschaftler und Soziologen fordern daher eine stärkere Umverteilung des Vermögens der brasilianischen Bevölkerung, auch um möglichen Unruhen im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio vorzubeugen..

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