Kritik an Brasiliens Gefängnissen

Thema: Allgemein • Politik – Autor: Fridjof Krenz – 17. Juni 2015

Jose Eduardo Cardozo, Justizminister Brasiliens, hat mit einigen kritischen Äußerungen zu der Situation in den Gefängnissen der Nation eine landesweite Diskussion angestoßen. Vor dem Parlamentsausschuss in der Hauptstadt Brasilia bezeichnete Cardozo die Gefängnisse Brasiliens als „wahre Schulen des Verbrechens“. Innerhalb der Anstalten hätten nach wie vor kriminelle Vereinigungen große Macht, auch Verbrechen außerhalb der Gefängnismauern würden von ihnen gesteuert: Vor allem im Bereich Drogenkriminalität kämen die Kommandos immer noch aus den Gefängnissen. Hintergrund der kritischen Aussagen ist ein Gesetzesvorhaben, die Strafmündigkeit auf 16 Jahre herabzusetzen. Dies würde nach Meinung vieler Politiker und anderer Meinungsträger jedoch die Chancen der Resozialisierung für die Jugendlichen dramatisch verschlechtern und zu einer weiteren Kriminalisierung führen.

550.000 Menschen sitzen in brasilianischen Gefängnissen

Nur die USA, China und Indien haben weltweit mehr Gefängnisinsassen als Brasilien zu verzeichnen. In den letzten 20 Jahren sind die Häftlingszahlen nahezu explodiert, sodass nun rund 550.000 Menschen in dem südamerikanischen Land im Knast sitzen, vorwiegend Menschen zwischen 18 und 29 Jahren. Obwohl die Gefängnisse immer voller werden, nehmen die Verbrechen in den Bereichen Drogen und Gewalt jedoch nicht ab. Kritiker des Systems befürchten daher, dass nur die kriminellen Organisationen durch mehr Inhaftierungen zunehmen. An Stelle von Haftstrafen sollen ihrer Meinung nach für Kleinverbrecher stattdessen Resozialisierungmaßnahmen durchgeführt werden.

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