Der spanische Telekommunikations-Gigant Telefonica übernimmt die Internet-Tochter GVT vom französischen Konzern Vivendi. Der Kaufpreis soll bei über sieben Milliarden Euro liegen, 4,7 Milliarden sollen davon in bar bezahlt werden. Zudem erhält Vivendi nach eigenen Angaben Aktien der brasilianischen Telefonica-Tochter und von Telecom Italia im Wert von über drei Milliarden Euro. Das spanische Unternehmen hatte sich in einem sogenannten Bieterstreit gegen die Telecom Italia durchgesetzt und will mit der Übernahme sein Geschäft mit schnellen Internetverbindungen in Brasilien ausbauen. Kein Wunder, denn Brasilien ist ein schlafender Wirtschaftsriese, der sich noch immer in der „Aufwachphase“ befindet.
Wachstumspotenzial in Brasilien gilt als gewaltig
Das spanische Großunternehmen sieht ein nahezu gigantisches Wachstumspotenzial im Land am Amazonas. Denn während die Märkte in Europa als nahezu gesättigt gelten und daher nur noch schwache Wachstumsmöglichkeiten im Mobilfunk- und Internetbereich bieten, lockt Lateinamerika, allen voran das riesige Brasilien, mit traumhaften Aussichten auf Wachstum. Aber auch für Vivendi bedeutet der Verkauf der Tochter GVT eine klare strukturelle Veränderung. Denn für die Franzosen ist es ein weiterer Schritt auf dem Weg von einem breit aufgestellten Konglomerat zu einer Medien- und Entertainment-Gruppe. Zudem ist der Verkauf von GVT für die Franzosen ein finanzieller Erfolg, schließlich waren im letzten Jahr die Verkaufsbemühungen an potenzielle Käufer wegen unterschiedlicher Vorstellungen gescheitert.